Obstbaumschnitt

Technik des Schneidens: Die häufigste Form des Rückschnitts ist der Schnitt über den Knospen.

Durch den Rückschnitt eines Triebes werden die Seitenknospen gezwungen auszutreiben. Allerdings werden dabei immer wieder Fehler gemacht. Bei zu langem Schnitt bleibt ein Zapfen stehen, der später vertrocknet. Dieser hindert den aus der Knospe entstehenden Trieb daran, eine gerade Achse mit dem Ast zu bilden. Dem gegenüber bedeutet der zu kurze Schnitt Austrocknung des Auges und Austrieb des falschen nach innen stehenden Auges. Der richtige Schnitt ist wenige Millimeter über dem Auge.

Formieren von Baumkronen:
Wurde das Abspreizen der Leitäste nicht schon beim Pflanzschnitt gemacht, wird es nach zwei bis drei Jahren unbedingt Zeit. Manche Apfelsorten wie Ontario oder Cox weisen einen sehr steilen Wuchs auf. Dazu gehören auch zahlreiche Birnen und Steinobstarten. Liese man diese in ihrer natürlichen Form wachsen, würden die Kronen ein besenartiges Aussehen annehmen. Mit dem Abspreizen der Leitäste wird mehreres erreicht:

1. Eine Vergrößerung der Assimilationsfläche durch verbesserte Belichtung der inneren Kronenteile.
2. Ein schnelleres Einsetzen der Ertragsphase dadurch, dass Leitäste und damit auch Fruchtruten in flachere Stellung gelangen.
3. Die wichtigste Aufgabe des Schnittes ist es, ein Gleichgewicht zwischen Triebwachstum und Ertrag herzustellen.